Frankfurt (www.forexcheck.de) - Der EUR/USD-Wechselkurs ist in den vergangenen vier Wochen weiter gesunken, so die Analysten der DekaBank.
Der Rückenwind für den US-Dollar lasse somit noch nicht nach. Zum einen sei die Erwartung, dass die US-Notenbank höhere Leitzinsen für längere Zeit anstrebe, auch unter den Marktteilnehmern zunehmend zum Konsens geworden. Zum anderen bekomme der US-Dollar auch vonseiten einer überraschend hohen Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft Unterstützung. Diese dürfte allerdings zum Jahreswechsel hin mit zunehmender Wirksamkeit der restriktiven Geldpolitik nachlassen. Anzeichen dafür habe auch der jüngste US-Arbeitsmarktbericht geboten. Schließlich würden die Analysten der DekaBank einen deutlichen Rückgang der US-Renditen und somit eine Einengung der derzeit noch hohen Renditedifferenz zu den Bundesanleihen erwarten. So dürfte der Wind in den kommenden Monaten zugunsten des Euro drehen.
Nach dem Zwanzigjahrestief von 0,96 USD je EUR im September 2022 habe der EUR/USD-Wechselkurs mittlerweile deutlich nach oben korrigiert. Dazu beigetragen hätten die beherzten Leitzinserhöhungen der EZB seit Mitte 2022, wodurch die Leitzinsdifferenz zur US-Notenbank FED sowie der Zinsvorsprung der US-Renditen gegenüber den Bundrenditen gesunken sei. Aufgrund der Datenabhängigkeit der Notenbanken beim Vortasten zur ihren Leitzinshochs hätten sich die Markterwartungen an die Leitzinspfade der Notenbanken seit Jahresanfang mehrmals geändert. Das habe dem Wechselkurs einen leichten, aber schwankungsreichen Aufwärtstrend beschert. Insgesamt habe die FED ein höheres Leitzinsniveau als die EZB erreicht, was dem US-Dollar in diesem Jahr gute Unterstützung biete.
Im Ausblick der Analysten der DekaBank für das EUR/USD-Währungspaar stünden beiden Währungsräumen etwa zwei Jahre restriktiver Geldpolitik bevor, wieder sinkende Zinsen, eine recht widerstandsfähige wirtschaftliche Entwicklung sowie der Rückgang der Inflation in Richtung der Notenbankziele von 2%. Mit diesen Annahmen einer makroökonomischen Normalisierung würden die Analysten der DekaBank perspektivisch auch eine Normalisierung des EUR/USD-Dollar-Wechselkurses hin zu einem höheren Niveau erwarten. Somit sollte der Euro seine Unterbewertung gegenüber dem US-Dollar insbesondere ab dem kommenden Jahr zunehmend abbauen können. (Ausgabe 9 vom September 2023) (11.09.2023/fx/a/t)