Hamburg (www.forexcheck.de) - Zur schwächer als erwarteten US-Inflation kommen auf dieser Seite des Atlantiks noch diverse positive Nachrichten hinzu, so die Analysten der Hamburg Commercial Bank.
Die Erwartungen in der jüngsten ZEW-Umfrage würden deutlich weniger pessimistisch ausfallen (November Index -36,7 nach -59,2 im Oktober). Die Gasspeicher in Deutschland seien inzwischen zu 100% gefüllt.
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Der vergleichbare Einkaufsmanagerindex des Industriesektors für die USA (nicht der ISM!) schlage mit dem Absinken unter den Schwellenwert von 50 auf schwache 47,6 genau in die andere Richtung um. Es komme hinzu, dass die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder höher ausgefallen seien. Demnach würden sich am US-Arbeitsmarkt die mittlerweile recht restriktiven finanziellen Konditionen mehr und mehr bemerkbar machen.
Im Lichte schwächerer Konjunkturdaten und mit der Konzentration auf die Inflationsbekämpfung sage sich der Markt, dass die FED weniger aggressiv werden werde. Das Protokoll der jüngsten FOMC-Sitzung komme da als Bestätigung gerade recht. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder sehe jedenfalls eine baldige Verlangsamung im Erhöhungszyklus. Damit würden die US-Renditen sinken und der Dollar falle. Im Gegensatz dazu steige momentan die Spekulation darauf, dass die EZB ihren Leitzins doch eher noch einmal um 75 Basispunkte auf ihrer Sitzung am 15. Dezember erhöhen könnte.
Mithin sei die Korrektur zugunsten des Dollars, welche vor allem auf Aussagen basiert habe, dass am Ende des FED-Zyklus sehr wohl eine Fünf vor dem Komma stehen könne, recht bescheiden ausgefallen. Wenn es etwas zu mäkeln gebe, dann sei es die nicht vollständig überzeugende Charttechnik. Der Schlusskurs des gestrigen Tages (23.11.) sei um 2 Punkte daran gescheitert, den 200-Tages-Durchschnitt zu überschreiten. Das gehe auch besser, werde aber ja vielleicht gleich heute schon nachgeholt, obwohl der heutige Thanksgiving-Tag auch nur eingeschränkt für voll genommen werden dürfe. Bleibe die Stimmung auf Risk-On geschaltet, könne dies der Motor für einen nachhaltigen Bruch über die Marke von 1,04 USD per EUR sein. (24.11.2022/fx/a/t)