Frankfurt a. M. (www.forexcheck.de) - Die Corona-Pandemie hat weltweit für gesellschaftliche und wirtschaftliche Einbußen gesorgt. So gut wie jeder Wirtschaftszweig war von den pandemischen Auswirkungen betroffen und sah sich mit einer nie dagewesenen Krise konfrontiert so auch die globale Glücksspielindustrie. Selbst die Platzhirsche in der Branche gerieten durch die monatelangen Schließungen, Reisebeschränkungen und Infektionsschutzmaßnahmen extrem unter Druck.
Die Casinos in Las Vegas verbuchen nach überstandener Corona-Pandemie Rekordumsätze.
Bildquelle: Ameer Basheer / Unsplash Casino-Aktien im freien Fall
Es folgten erhebliche finanzielle Verluste, Massenkündigungen und unternehmerische Umstrukturierungen im großen Stil. Die Aktien der Konzerne ließ diese Entwicklung logischerweise nicht kalt. Es setzte ein immenser Wertverlust ein, der viele Branchenakteure an den Rand des Ruins brachte. In der Krisensituation sahen sich viele Unternehmen dazu gezwungen, sich von einigen Geschäftsbereichen vollständig zu trennen, um das fehlende Kapital auf andere Art und Weise zu generieren. Die gesamte Situation provozierte einen freien Fall der weltweiten Casino-Aktien.
Doch nun mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie läuft das globale Geschehen allmählich wieder in den
Hafen der Normalität ein. Das sorgt nicht nur für eine gesellschaftliche und soziale Entlastung, sondern beflügelt auch die Wirtschaft. So blüht seit vergangenem Jahr das Glücksspiel wieder auf. Es werden gigantische Summen umgesetzt und die Branchenakteure befinden sich im Aufwind. Das wirft natürlich die Frage auf, ob es sich lohnt, im Jahr
2022 in Casino-Aktien zu investieren.
US-Glücksspielmarkt erholt sich
Die großen US-Glücksspielkonzerne hatten während der Pandemie besonders auf dem Heimatmarkt mit der globalen Krise zu kämpfen. So musste etwa noch vor knapp einem Jahr
Wynn Resorts sein Encore-Hotel in Las Vegas von Montag bis Donnerstag geschlossen halten. Dadurch verloren rund 1.000 Angestellte ihre Jobs. Auch der Branchenkollege
Boyd Gaming musste den roten Stift beim Personal zücken und entließ in zehn US-Bundesstaaten mehr als 24.000 seiner Mitarbeiter.
Im Sommer 2021 entspannte sich jedoch die Lage in den USA. Zwar wurde nach einer kompletten Öffnung im Frühsommer wegen der Delta-Variante wieder die Maskenpflicht eingeführt, die Touristen aber strömten wieder in die Staaten. Las Vegas als Glücksspielmetropole war dabei ein besonders populäres Reiseziel.
Wie gut es mittlerweile wieder bei den großen US-Casinos läuft, zeigt
Caesars Entertainment. Im Sommer 2019 schluckte
Eldorado Resort den Rivalen und übernahm dessen Namen. Dadurch erblickte der größte Casinobetreiber der USA das Licht der Welt. Seitdem sprudelt das Geld förmlich. Die Umsätze explodierten in der Folge. Caesars hievte sich innerhalb eines halben Jahres aus der Krise.
US-Amerikaner in bester Spiellaune
Die US-Amerikaner haben ganz offensichtlich das Glücksspiel während der Pandemie vermisst. Das verdeutlichen die Umsätze der US-Casinos.
Penn National Gaming, das 42 Casinos in 19 US-Bundesstaaten betreibt, hat beim Umsatz im vergangenen Jahr das Vorkrisenniveau weit übertroffen und verdreifachte etwa den Gewinn im zweiten Quartal 2021. Der Glücksspielkonzern war in der Lage, die Verschuldung zu senken und plant sogar eine Expansion. Zudem wurde das unternehmenseigene Online-Casinos
Barstool ausgebaut.
Nicht nur an den Blackjack- und Roulette-Tischen scheint das Spielfieber ausgebrochen zu sein. So sind Sportwetten in den USA seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch. Immer mehr Bundesstaaten im Land legalisieren das Glücksspielsegment. Die Akzeptanz ist derweil gigantisch. Insbesondere
Internet-Wetten werden dabei immer beliebter, was sich natürlich positiv auf den Kurs der Online-Casino-Aktien auswirkt.
MGM Resorts Investment im ganz großen Stil
In Krisenzeiten soll man investieren, besagt eine Faustregel. Medienmogul
Barry Diller hat dieses Mantra beherzigt und im großen Stil investiert. Mitten in der Corona-Krise riss er sich im August 2020 ein Aktienpaket von
MGM Resorts für rund eine Milliarde US-Dollar unter den Nagel. Heute sind die Aktien fast das Doppelte wert.
MGM betreibt 29 Objekte in den USA und Macau, heimst aber den Großteil der Einnahmen auf dem Heimatmarkt in den Staaten ein. Der Konzern verkehrt in Las Vegas, New Jersey, Maryland und Michigan. Diller hatte zuletzt bekanntgegeben, das Geschäft nicht nur in den traditionellen Glücksspielmetropolen Las Vegas und Macau, sondern auch das Online-Segment auszubauen. So wollte etwa MGM den britischen Online-Buchmacher und Kooperationspartner
Entain für elf Milliarden US-Dollar übernehmen. Allerdings lehnten die Briten ab.
Seit Diller eingestiegen ist, geht MGM überall in die Offensive. Im September 2021 kaufte der Konzern das Luxuscasino
The Cosmopolitan in Vegas für 1,6 Milliarden USD vom Vermögensverwalter
Blackstone. Im Juli 2021 preschten MGM Resort und die japanische Investmentbank Orix dann mit dem Vorschlag vor, das erste Casino-Hotel in Japan für neun Milliarden USD zu bauen. Der wirtschaftliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Der Umsatz im Jahr 2021 verachtfachte sich gegen über des Krisenjahres 2020.
Glücksspielmarkt in Macau im Aufwind
Macau ist das asiatische Pendant zu Las Vegas. Die Sonderverwaltungszone an der Südküste des chinesischen Festlandes ist eine internationale Glücksspielhochburg, die ebenfalls durch die Corona-Pandemie mit herben Einbußen zu kämpfen hatte. Die Aktienkurse der ansässigen Konzerne aus aller Welt etwa
Sands China, Wynn Macau, MGM China Holdings, Galaxy Entertainment, SJM und
Melco litten enorm unter den pandemischen Auswirkungen.
Doch nicht nur das Virus sorgte für Probleme. Vor allem die gesetzliche Regulierung des Glücksspiels, die in Macau zukünftig restriktiver ausfallen soll, trieb Schweißperlen auf die Stirn der Anleger. In der Folge fielen die Kurse. Zeitgleich sorgten der Kampf der chinesischen Regierung gegen die Junkets für weitere Verunsicherung.
Derzeit scheinen Corona-Pandemie und gesetzliche Regulierung jedoch Vergessen. Der Glücksspielmarkt in Macau befindet sich im Aufwind. Zuletzt stiegen die Kurse der Lizenznehmer. Der größte Gewinner war dabei
Sands China. Die Aktie stieg um 25 Prozent in der asiatischen Glücksspielhochburg.
Investments in Casino-Aktien lohnen sich!
Die Bank gewinnt immer. Wer schon einmal mit dem Glücksspiel in Kontakt gekommen ist, wird diese Binsenweisheit sicherlich das ein oder andere Mal gehört haben. Und auch wenn der Spruch wie eine Floskel daherkommt, ist er zu 100 Prozent akkurat. Anders lässt sich der enorme Wirtschaftsaufschwung nach überstandener Krise nicht erklären. Weltweit generieren die Glücksspielkonzerne gigantische Umsätze. Zeitgleich wird expandiert. Die Casino-Aktien haben sich längst aus ihrer Abwärtsspirale befreit und sind gerade im Begriff, neue Höhen zu erreichen. Ein Investment egal wie klein oder groß es auch sein mag hat sich nie mehr gelohnt. (29.04.2022/fx/a/t)