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Devisen Broker: Kurzleitfaden zur Beurteilung von Anbietern


21.11.2016
forexcheck.de

Frankfurt a. M. (www.forexcheck.de) - Es reicht nicht, Devisen Broker nur anhand von Spreads, Kommissionen und Mindesteinlage zu bewerten. Trader müssen einen Blick hinter die Benutzeroberfläche der Plattform werfen und das Marktmodell beurteilen.

Marktmodell: Market Making, ECN, MTF oder STP?


Der Devisenhandel findet außerbörslich statt - das bedeutet, dass die Kursstellung keinem festgelegten und überwachten Regelwerk folgt wie im Wertpapierhandel. Deshalb ist ein Blick auf das Marktmodell von Brokern für Trader entscheidend. Devisen Broker können als Market Maker auftreten oder ihre Kunden über ein STP, ECN oder MTF Marktmodell handeln lassen.

Market Maker stellen alle Kurse selbst

Market Maker bilden bezogen auf den gesamten Markt für Privatkunden die größte Gruppe. Broker dieses Typs stellen die Geld- und Briefkurse selbst und treten somit rechtlich bei jedem Trade als Gegenpart zu ihren Kunden auf. Market Maker sind deshalb keine Dienstleister im engeren Sinne und verdienen ihr Geld nicht ausschließlich durch das Ausführen von Orders. Vielmehr können Devisen Broker dieses Typs durch ihren Einfluss auf die Kursstellung Geld verdienen. Dies ist etwa durch die Ausweitung der Spreads, im schlimmsten Fall aber auch durch Spekulation gegen die Kundschaft und Übervorteilungen durch technische Maßnahmen wie z. B. Preis- und Ausführungsfilter möglich.

Prinzipiell können Market Maker die Orders ihrer Kunden intern "matchen" und überhängende Nettopositionen ("Exposure") vollständig durch Hedging am Finanzmarkt absichern. In diesem Fall agiert der Market Maker rechtlich, aber nicht wirtschaftlich als Gegenpart zu seinen Kunden. Ob und in welchem Umfang solche Maßnahmen erfolgen, lässt sich von außen allerdings schwer bis gar nicht beurteilen. Letztlich ist Market Making damit nicht zwingend ein schlechtes, aber ein intransparentes Marktmodell.


Tipp: Trader sollten die Kurse von Market Makern mit denen von Devisen Brokern anderen Typs vergleichen. Sehr große Market Maker können durchaus konkurrenzfähige und faire Kurse stellen. Wichtig ist zudem eine klare Aussage des Brokers bzgl. des Exposures.

STP Broker leiten Kundenorders an einen Bankenpool weiter

STP Broker leiten die Orders ihrer Kunden an einen Liquiditätspool weiter, dem z. B. Banken und Handelsnetzwerke angehören. STP (= Straight Through Processing) kann die Rolle des Devisen Brokers auf die eines Dienstleisters reduzieren. Das ist der Fall, wenn der STP Broker keinerlei Änderungen an den Kursen des Netzwerkes vornimmt und Einnahmen ausschließlich über Kommissionen generiert. In diesem Fall besteht kein (signifikanter) Zusammenhang zwischen den Kursen und den Einnahmen des Brokers.

Ist diese Bedingung erfüllt und konkurrieren mehrere Banken im Pool um die Kundenorders, ist STP Trading ein transparentes Marktmodell. Einige STP Broker verdienen ihr Geld jedoch nicht ausschließlich mit Kommissionen, sondern nehmen eigene Zuschläge (Markups) auf die Spreads des Liquiditätspools vor. In diesem Fall besteht ein Interessenkonflikt. Die auf Transparenz basierende Philosophie des STP Tradings wird ad absurdum geführt, wenn der Liquiditätspool lediglich aus einem Anbieter besteht.

Tipp: Gute STP Broker teilen Mitglieder und Struktur ihres Liquiditätspools offen mit und verlangen für jeden Trade Kommissionen anstatt Markups.

ECN Broker verbinden ihre Kunden mit einem Liquiditätsnetzwerk. Der Unterschied zu STP Brokern: Trader können Orders direkt im Orderbuch platzieren und mit den Orders anderer Kunden "matchen". Die Spreads beginnen deshalb bei 0,00 Pips, Markups gibt es nicht, Kommissionen fallen bei jedem Trade an. "Echte" ECN Broker verlangen häufig recht hohe Mindesteinzahlungen.

Ein Sonderfall von ECNs sind MTFs (MTF = Multilateral Trading Facility). Dabei handelt es sich um ECNs mit Regulierung. Diese besteht im Wesentlichen darin, dass Abläufe wie z. B. die Orderausführung und Preisfeststellung, die Zulassung von Teilnehmern offengelegt sind. Bislang spielen MTFs im Devisenhandel für Privatanleger fast keine Rolle.

Generell gilt: Lässt ein Broker sich nur ungern "in die Karten schauen" und finden sich in Eigenbeschreibungen unzutreffend die (nicht geschützten) Begriffe STP oder ECN, ist das kein gutes Zeichen. (21.11.2016/fx/a/te)




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